Mätresse, die ihr eigenes Kapitel in der Modegeschichte hat

Die offizielle Geliebte des Königs Ludwig XV – Madame de Pompadour – war eine Frau mit Charakter und mit großen Ideen. Sie wusste genau, was Diplomatie und ein Netzwerk von Bündnissen bedeuten und wie man es nutzen soll, um die eigenen Ziele zu erreichen. Und um etwas mehr dem Nachwuchs zu hinterlassen, als eine flüchtige Erinnerung.

Der Mann ist der Kopf. Die Frau ist der Hals

Mätresse, die ihr eigenes Kapitel in der Modegeschichte hatHinter der höfischen Mode längst vergangener Epochen stehen meistens die Namen von Herrschern, die ihren Hof um jeden Preis zum Vorbild machen wollten. Jedoch nicht immer waren es die Männer, die darüber entschieden, was getragen werden soll und denen die Kleidungsmode eine internationale Popularität und Achtung verschaffte. Hinter den höfischen Trends standen auch die Frauen und Madame der Pompadour ist ein perfektes Beispiel dafür. Dass sie viel Sinn für Mode hatte, bewies sie schon, als sie im September 1745 dem versammelten Hof in Versailles zum ersten Mal vorgestellt wurde. Wie auf einem dreitägigen Laufsteg präsentierte sie sich in ihren Outfits und machte damit so einen großen Eindruck, dass sie die „Herrschaft der Mätressen“ auf dem französischen Hof beginnen konnte. Es dauerte nicht lange, bis sie die neuen Trends setzte, denen ein Kapitel in der Modegeschichte gewidmet wurde.

Die Mutter der Rokokomode

Dass Jeanne-Antoinette Poisson ihrer körperlichen Attraktivität bewusst war, kann man aus den Bildern erschließen, die François Boucher angefertigt hat. Stolz präsentiert Madame de Pompadour auf diesen Gemälden ihre weiblichen Reize und die Ergebnisse ihrer Arbeit – die Rokokomode, die sehr feminin und ausladend zugleich wirkte. Ihre Kleider waren reichlich mit Rüschen, Schleifen, Tressen, Borten, und Bändern verziert, jedoch ihre Lieblingsapplikation war die Kunstrose in unterschiedlichen Farben und Formen, die an Decolleté oder Ärmeln festgenäht oder auch in die Haare gesteckt war. Bis heute ist auch ein Accessoire aus ihrer Damenkleidung in der Mode präsent – ein kleiner Beutel, der so genannte Pompadour, der meistens aus Seidenstoff genäht wird und in dem eine Frauen ihre kleinen Utensilien mittragen kann. Besonders in der Hochzeitsmode erweist sich dieses Accessoire als besonders praktisch.

Bild: Porträt der Madame de Pompadour, Bildquelle: de.wikipedia.org

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